Matthias
Nitsche - Musiker und Pädagoge
(künstlerischer und beruflicher Werdegang)
Unter dem Eindruck, den Konzerte der chilenischen Gruppen Quilapayún und Inti-Illimani 1972/73 auf ihn gemacht hatten, begann der Schüler einer Sprachspezialschule in Thüringen sich für Lateinamerika und lateinamerikanische Musik zu interes-sieren. Erschüttert vom faschistischen Putsch Pinochets in Chile, suchte er chilenische Emigranten auf, um mehr über ihr Land zu erfahren und ihre Musik zu hören. Es entstanden Freundschaften und 1978 trat eine chilenische Gruppe mit Matthias Nitsche als einzigem deutschen Mitglied auf und benannte sich nach dem Refrain eines bekannten argentinischen Liedes über die Vision von einem besseren Lateinamerika: "Cantaré" (Ich werde singen). Die 80-er Jahre: Ein Konzept reift Als Lehrerstudent an der Pädagogischen
Hochschule Potsdam (heute Uni) und späterer Sprachlehrer leitete
Matthias Nitsche von 1980-87 eine neue Gruppe, bestehend aus vier deutschen
Mitgliedern, unter dem Namen "grupo Cantaré", die eine
aktive Konzerttätigkeit vor allem im Potsdamer Raum vorzuweisen hatte,
aber auch in die Sowjetunion und nach Bulgarien reiste. Ein geplantes
Konzert in Spanien scheiterte an Problemen mit dem Visum. Eine Leidenschaft wird zum Beruf Unmittelbar nach der Wiedervereinigung
schien es so, als ob es keinen Sinn mehr für Matthias Nitsche hätte,
mit "seiner" Musik auf die Bühne zu gehen. Wer interessierte
sich jetzt schon dafür, zumal überall die "Originale"
musizierten, selbst in den Fußgängerzonen. Mitte der neunziger
Jahre entwickelte er in einer befristeten Tätigkeit als Mitarbeiter
der RAA Potsdam
e.V. (Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit
und Schule) das Projekt "Lateinamerika - Geschichte, Menschen,
Musik - Öffnung gegenüber Fremdem", mit dem er bis heute
in die Schulen geht (siehe "Projekttage und Workshops"). Die
vielen Instrumente waren plötzlich wieder von großem Nutzen
und die Sammlung wurde immer umfangreicher. |